Grußwort Jörg Fuchs
Sehr geehrter Herr Prof. Zwissler,
sehr geehrter Herr Prof. Welte,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
in meiner Funktion als Präsident der DGCH möchte ich Ihnen ganz herzliche Grüße
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie übermitteln und Ihnen viel Erfolg bei der
Durchführung des 65. Deutschen Anästhesiecongresses der Deutschen Gesellschaft für
Anästhesiologie und Intensivmedizin in Nürnberg wünschen.
Ihr Motto „Wissen leben“ unterstreicht die Herausforderungen in allen Fächern der
Medizin, die sich durch den täglichen Zuwachs an Wissen auf den Ebenen der
Grundlagenforschung, der klinischen Forschung aber auch der Medizintechnik
ergeben. Dieser Prozess erreicht durch die Digitalisierung und Globalisierung eine
rasante Geschwindigkeit und die sich daraus ergebenden Facetten sind für den
Einzelnen kaum in vollem Umfang beurteilbar.
Letztlich verfolgen wir als Mediziner gemeinsam das Ziel dieses Wissen gezielt für
eine optimierte Behandlung unserer Patienten anzuwenden. Daraus ergeben sich
Problemfelder wie die kritische und evidenzbasierte Auseinandersetzung mit dem
Wissenszuwachs, aber auch ethische Herausforderungen in der
Hochleistungsmedizin und Maximalversorgung. Diese ja durchaus positiven
Entwicklungen vollziehen sich letztlich in allen Fachgebieten der Medizin.
Die enge Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Fachdisziplinen erfordert eine
enge Abstimmung in diesem Bereich. Viele chirurgische Innovationen wie die
Robotik, die extensivere Tumorchirurgie, neue Operationsindikationen bei älteren
und multimorbiden Patienten oder Hybridtechniken im Operationssaal, um nur einige
Beispiele zu nennen, stellen auch Sie in der intraoperativen und
intensivmedizinischen Betreuung vor neue Herausforderungen. Viele dieser Dinge
werden aber erst durch moderne anästhesiologische und intensivmedizinische
Konzepte möglich. Damit wird unsere enge interdisziplinäre Kooperation
unterstrichen und benötigt auch klare Visionen für die Zukunft.
Demzufolge heißt „Wissen leben“ aus meiner Sicht auch die essentiellen
berufspolitischen Probleme zu erkennen und diese, wenn erforderlich, gemeinsam
anzugehen. Dazu zählen zum Beispiel auch den beide Fachgebiete betreffenden
Pflegemangel. Dieser führt bekanntermaßen zur Reduktion von OP-Saal- und
Intensivkapazitäten, die unsere tägliche Arbeit in beträchtlichen Umfang einschränkt.
In diesem Zusammenhang betrachte ich unsere gemeinsame Sitzung zum so
genannten „Physician assistant“ als außerordentlich wichtig, da sich hier neue Möglichkeiten in der besseren medizinischen Versorgung, aber auch
Herausforderungen in der Abgrenzung unseres Arztberufes ergeben.
Dem Kongressteam wünsche ich bei der Organisation und Durchführung Ihrer
Jahrestagung Fortüne.
Den Teilnehmern wünsche ich einen regen fachlichen Austausch mit vielen
konstruktiven Diskussionen. Ein Kongress ist immer ein wichtiges Event für die
Knüpfung und Vertiefung von persönlichen Kontakten, aber auch ein kultureller
Höhepunkt, denn Medizin, Kultur und Kunst sind historisch immer eng miteinander
verknüpft und nicht selten ein Motor für Innovationen gewesen.
Ihr
Prof. Dr. med. Jörg Fuchs
Präsident der DGCH 2017/2018